1. Juliwoche 2014
Arbeitsdienst und Einwintern 19. und 20. Oktober 2013
Am Samstag haben wir bei schönsten Herbstwetter und mittäglichen 20° C das Clubgelände winterfest gemacht. Stege sind raus, Weiden und andere Botanik zurückgeschnitten, Clubboote hoch und trocken verlagert und alles auf dem Clubgelände für mögliche Frühjahrshochwasser vorbereitet. Markus war dabei und hat stolz einen Fäustel durch die Gegend getragen.
Und am Sonntag haben Jörg und ich unsere BM-Jolle QUETZAL in die Scheune zum Winterschlaf gebracht. Vorher unseren Furnierkürschner behutsamt mit einem Skalpel geöffnet. Möge nun alles in Ruhe lüften und trocknen. Schlafe gut, QUETZAL.
Sonntag, 12. Mai 2013
Eine lange, arbeitsreiche Woche liegt hinter uns. Die letzten Arbeiten vor unserem eigenen Saisaonstart sind fast erledigt. Der neuen Lack ist poliert, Aufriggen, Putzen, Zeug zusammensuchen, Stegfestmacher anbringen und die QUETZAL schließlich auf den Platz stellen.
Und natürlich sind wir doch noch nicht ganz fertig:
- Antifouling unter die Polsterauflagen und Kiel
- Mastaugen befestigen
- Waten neu einstellen
- Großsegel fertig anschlagen
- Lacyjacks neu anpassen
- Aufriggen beenden, Aussreit, Genuafall und -schot, etc.
- Polierpastenflecken entfernen
- Fächerböden schleifen und polieren
- AB Langschafter fertig dingsen
- Gennaker ausprobieren und Beschläge einstellen
Genug zum bosseln für die nächsten Wochen. Aber immerhin stehen wir nun zum Kranen bereit auf dem Platz und warten auf „besseres Wetter”.
Gestern abend haben wir uns beim Lackieren der Bodenbretter über die noch anstehenden Arbeiten unterhalten und dabei folgende Liste erstellt:
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Am Stehenden Gut sind die Löcher zu verschließen, die zur Aufhängung bei den Lackierarbeiten nötig waren (R) - Alle Bodenbretter und Fächerböden müssen fein angeschliffen und dann poliert werden (J)
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Das gesamte Deck muß einmal fein poliert werden (J) -
Die untersten Auflagen für die Fächerböden sind anzupassen und zu befestigen (R oder J) -
Im Cockpit muß die obere Süllrandleiste tief abgeschliffen und neu lackiert werden (R und J) -
Das aufgewölbte Sperrholz um den Mastfuß kann von der Epoxyrettungsschicht befreit und korrekt ausgebessert werden** (R) -
Die Naht Rumpf zum Kiel muß neu mit Sikaflex abgedichtet werden (R) -
Eine neue Schicht Antifouling auf den Rumpf und vorher den Wasserpaß ausbessern(R und J) -
An dem Pinnenkopf ist Material aufzuschweißen und der Konus anzupassen,Fixierung Pinne zu Ruderstange (R und J) = Hier muß jetzt noch ein Keil seinen Dienst tun! -
Die Pinne braucht einen Ausleger* (R) -
Die Bilge mit einer letzten Schicht Owatrol versiegeln (R oder J) -
Der Außenborder ist zu checken, Ölwechsel steht an* (J) - Gaffel und Baum brauchen an den Klauen neue Lederschoner* (R)
- Wenn der Mast steht, sind die Mastaugen neu zu befestigen - Spi und für die Lazy Jacks* (R oder J)
- Persenning braucht Spring- und Festmacherschlitze an den richtigen Stellen und muß achtern geflickt werden* (J)
- Bordelektrik ist zu konfigurieren und einzubauen. Stichwort: Funke und Frequenzzuteilung* (J)
)* diese Aufgaben können auch am Steg erledigt werden
)** diese Aufgabe kann zu größeren Folgearbeiten führen
… und, wer machts? (R) Ralf (J) Jörg
Streichungen vom 29.04.13, 1.5.13, 2.5.13, 3.5.13, 4.5.13, 8.5.13, 10.5.13
Infos zu unserem Motor, lieber Jörg: Mercury 4.0, 2003, F4ML, Seriennummer UP247619 (es könnte auch OP24… heißen)
28.03.2013 Wir schweißen uns einen Masttopp
Dank Karl-Heinz' Hilfe schweißen wir eine Versteifung aus liegenden T-Stücken auf unseren Masttop. Die neuen, kurzen Ausleger waren, obwohl aus 4 mm Edelstahlflacheisen, durch den Zug der Wanten unter der Last abgesenkt. Und geschruppt und gebürstet sieht das Teil auch wieder hübsch aus. Im Club wird geunkt: Nicht so viel Toppgewicht! Denkt an die 15° Spreizung Wanten vom Mast, sonst bricht er! Wir sagen: Mehr Toppgewicht gleich mehr Kränkung bei Schwachwindsegeln gleich mehr Rauschefahrtgefühl gleich mehr Ätsch! … |
Karl-Heinz beim Bruzzeln, wir staunen! |
18. März 2013
Die Arbeiten am Stehenden Gut sind beendet
Nach einigen Schleif-, Beiz- und späteren Lackierarbeiten sind wir mit diesem Arbeitsschritt fertig. Wir tragen fünf Schichten Lack auf und sind mit dem letzten derart zufrieden, dass wir wohl nicht komplett polieren werden. Zuletzt montieren wir die neuen und die aufpolierten alten Beschläge. Unten ein Beispiel anhand der neuen Gaffelklau. Wir installieren einen Bügel statt dem häßlichen alten Drahtstropps. Später, wenn wir aufriggen, werden wir uns dem Reffsystem widmen und auch dann erst die offenen Schraublöcher an den Enden von Baum, Gaffel und Mast versiegeln, die wir zum Lackieren benötigten. |
Das neue Einleinenreffsystem wollen wir erst an Bord konfigurieren. Eine Skizze gibt schon. Die genaue Positionen der liegenden Blöcke am Baum erst festlegen, wenn das Groß angeschlagen ist. |
Die alte Klau mit verspacktem Drahtstropp |
Manchmal ist ein guter Plan die halbe Arbeit |
So sieht das Ergebnis aus. Gleich viel besser, oder? |
Detailfoto des Scharniers |
02.03.13 Einbau von Schäkeln und Beizen
Heute setzen wir zwei Schäkel in Baum und Gaffel, die als Fixierung vom Großsegelhals und Kopf dienen sollen. |
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Den Mast schleift Jörg fein ab und ich beize ihn. |
Zwischenbericht zu den Arbeiten am Stehenden Gut im Dezember, Januar und Februar 2013
Großzügig und fleißig schleifen wir den alten Lack von Gaffel, Baum und Mast. Das Demoniteren der Beschläge dauert, denn viele der alte Schrauben sind festgebacken und mit vielen Lackschichten zugelaufen. Die Schlitze müssen mühsam nachgestemmt werden und dennoch haben wir vier Schrauben nur mit dem Linksausdreher lösen können. Kollateralschäden waren vorprogramiert. In einer Serie kontemplativer abendlicher Kellerarbeiten fertige ich für den Baum und die Gaffel neue Klauen aus Teak- bzw. Mahagonivollholz. Wir investieren gefühlte mehrere Monatsgehälter in VA Blöcke und Schäkel und sonstige neuen Beschläge - wenn man schon mal dabei ist, will man es auch richtig machen! |
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Hier ein paar Bilder vom 16. Februar. Wir dübbeln die alten Schraubenlöcher sauber aus und kleben in diesem Arbeitsgang auch die Klauen an Baum und Gaffel. Arbeitsort ist der Zeugkeller der Heliand-Pfadfinderschaft. Zwar naturgemäß als Anbau von Haus Heliand deutlich über Null Grad, so heizen wir doch 24 Stunden mit einem Lüfter auf etwa 12° C, bis das Harz abgebunden hat. Beim nächsten Schleifen sind uns die abklingenden Wintertemperatuern wieder egal. |
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17./18./19. August 2012
Beenden der Lackierarbeiten am Rumpf / Zuwasserlassen
Die letzten Arbeiten erledigen sich ruckzuck und werden schnell vergessen. Wir freuen uns darauf, bald unsere BM-Jolle QUETZAL wieder in ihr angestammtes Element zu setzen. Hier und da noch Hutmuttern auf scharf Gewinde setzen, Antifouling auch an den Kiel, Pinne und Finne. Zusammenpacken und Aufriggen. Viele kleine Aufgaben: Welcher Schäkel gehörte wohl wohin? Wir brauchen noch einen Drahtvorläufer vor den Toggel der Rollfock! AB testen. Warum läuft unser Langschaft nicht?
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Hm ... Fallentasche Packen, Werkzeugkoffer durchräusen. Und lange Polierarbeiten, um unser Lackiergestümper zu vertuschen. Die Beseitigung der Poliermittelreste in den Ristzen des Holzes geht mit einer Ultraschallzahnbürste am besten!
Das Ergebnis kann sich doch sehen lassen, oder? *Spiegel* *Glänz* |
Wir bringen unsere QUETZAL am Freitag noch auf den Platz, packen unser vieles Zeug ein und in die Spinte und genehmigen uns einen Absacker. |
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Dann, am Samstag, ist es endlich so weit. Wir können die Dame langsam zuwasserlassen. Erst ein bischen den Kiel, damit sie sich nicht erschrickt bei dem kalten Wasser und dann vollends!
Sie scheint dicht! Jubel!
Jörg quatzt stolz zu unserem Steg und dreht vorher noch eine kleine Ehrenrunde..
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Am Sonntag tuckern wir mit den Jungs zur Schleuse. Es ist der heißeste Tag des Jahres (laut Panikmache der Presse) und unser Ausflug ist dem entsprechend kurz, bei 36,5°C.
(Ab jetzt sollten unsere Berichte wieder im Logbuch und nicht mehr in den Werfttagebüchern erscheinen - im Winter geht dann das große Gebastel weiter!) |
23.7. bis 28.7.12
Säubern und Glasfasermatte aufziehen
Nach langen Terpentin- und Acetonanwendungen haben wir unseren Rumpf vom Antifouling befreit und sind bereit für das Aufziehen der „Badekappe”, wie Jörg QUETZALS Glasfaser-beschichtung nun nennt. |
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Die zweidimensionalen Matten werden sauber vermessen und an den gewölbten, also dreidimensionalen Rumpf so gut wie möglich angepasst. Die Stoßkanten der einzelnen Matten laufen stehend zu der Leisten- und Faserrichtung der Rumpfriemchen und entlang der Kielnaht. Trotzdem flocken wir später Glasfaserfusseln über die Stöße. Der Bereich beim Kiel und dem letzten originalen Kielschweinstück matteten wir doppelt ein. Vorher die Rumpfdurchbrüche, Ruderkoker und Kielbolzen mit Korken, die in Paketband eingewickelt sind, verpfropft. |
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Die Kunst besteht darin, das Epoxy satt und flüssig aufzutragen und dabei die Matten press an den Rumpf zu drücken. Natürlich entstehen doch einige Huppel, die wir im nächsten Arbeitsgang möglichst abflachend beispachteln. Flachschleifen macht ja keinen Sinn, da wir sonst zu tief in die Glasfaserstruktur eindringen. Blasen, also Lufteinschlüsse hatten wir nicht. Und auch nach dem Spachteln - wir haben zwei intensive Schichten aufgetragen -, muß geschliffen werden. Aber mit Gefühl. Die letzte Schleife hat stolze 7 Stunden gedauert, denn das Stellmittel im Epoxy hat leichte Grissel auf der Oberfläche erzeugt und eine Haifischhaut wollten wir dann doch nicht. Mit 150iger Schleifscheifen und bei erstmalig sommerlichen Temperaturen von 35°C war diese Arbeit eine helle Freude. |
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Wer vorher die Dosenbeschreibung liest, ist klar im Vorteil. Wir primerten am Abend gemütlich und laßen danach auf der Antifoulingdose: Um beste Wirkung und Haftung zu erzielen, sollte die Grundierung nicht durchgehärtet, sondern noch leicht klebrig sein! Und so legten wir kurzentschlossen eine Nachtschicht ein und antifoulten Nachts um 11 ein erstes Mal. |
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Kräftige Maloche für die zarte Handgelenkmuskulatur eines Schuhhändlers war die Sikaflexabdichtung, denn das Zeug ist zäh und dick und verläßt nur mit großem Widerwillen die Kartusche. |
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Im Innenbereich kann man jetzt schön sehen, wo sich das aufgerollte Epoxy durch die Glasfasermatten und durch die Ritzen der Rumpfriemchen gearbeitet hat. (Wir hatten vor den Glasfasermatten die Spalten beigespachtelt, um größeres Durchtropfen zu verhindern.) Auch unter dem Kielschwein ist es seitlich rausgetropft. Wir, also der Jörg, werden wieder etwas Schleifen dürfen ;-) Juhuu! |
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Die Liste der Winterarbeiten ist allerdings schon lang: Stehendes Gut abschleifen und lackieren, Schadstelle Sperrholzdeck am Mastfuß ausbessern, die Innenkanten der Plicht neu schleifen und lackieren. |
23.06.12
Wir drehen unsere BM um.
Nach den aufwändigen Owatrolarbeiten sind doch noch extreme Spalten im Rumpf geblieben. Natürlich, Owatrol läßt das Holz nicht quellen - ganz stimmt das aber nicht. Die kleinen, dünnen Ritzen sind jetzt geschlossen. Doch die größen klaffen immer noch. Da das Holz jetzt getränkt ist, wird es im Wasser nicht zuquellen können.
Daher müssen wir jetzt doch das Unterwasserschiff in Epoxy und Glasfaser legen. Etwas, das wir eigentlich nicht wollten. Man steht nämlich immer im Verdacht, das Boot mit einem Leichentuch bedeckt zu haben - was aber deffinitiv nicht der Fall ist.
Auf Ratschläge die wir hörten, wir sollten doch die Spalten mit Sikaflex zuschmieren, wollen wir nicht hören. Das wäre gestümpert.
Hier folgt jetzt die Bilderserie unseres fröhlichen BM Drehens.
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Das Kampfgewicht unseres Kiels beträgt 107 kg.
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